Die Giudecca, der Landstrich gegenüber der Zattere und des Rests von Venedig, hat schon immer versucht, seine Einzigartigkeit zu wahren, insbesondere angesichts des ungezügelten Tourismus in der Stadt; sie ist der Stadtteil, den die Menschen stolz als das Venedig eines echten Venezianers vorbringen, wenngleich jeder aus der Giudecca ironischerweise eigentlich ein Giudecchino ist. Bis vor einem halben Jahrhundert hätten viele Giudecchini die Giudecca ihr ganzes Leben lang wahrscheinlich nicht verlassen, da es ihnen an nichts fehlte, das sie dort nicht bereits in Anspruch nehmen konnten – vom Anbau ihrer eigenen Feldfrüchte, über das Fischen ihrer eigenen Fische bis hin zum wichtigsten Punkt, dem Besuch ihrer eigenen Kirchen. Die Kirche Sant’Eufemia zählt tatsächlich zu den ältesten Kirchen Venedigs und wurde bereits im Jahr 867 n.Chr. errichtet, was an ihrer simplen Fassade und der Reihe an schlanken weißen Säulen direkt neben einer kleinen Brücke zu erkennen ist.