Als Friedrich Barbarossa, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, vor dem Papst niederkniete und sein Haupt senkte, um den Schuh seiner Heiligkeit zu küssen, hob Papst Alexander III. plötzlich seinen Fuß und legte ihn auf den Hals des Kaisers. Friedrich aber reagierte schnell, um seine Würde zu retten: „Nicht vor dir, sondern vor Petrus knie ich nieder“, und der Papst erwiderte ebenso schnell und höhnisch: „Vor Petrus und vor mir“. Dann half er Friedrich auf die Beine und gab ihm den Friedenskuss.
Tatsächlich wollte der Papst zeigen, wie viel mächtiger das Papsttum als Friedrichs Reich war. Der Doge Sebastiano Ziani war derjenige, der diese ziemlich angespannte Zeremonie organisierte und überwachte, denn sie fand 1177 in Venedig statt. Und das war auch kein Zufall, weil Venedig in den Augen der Kirche einen besonderen Status erlangt hatte, und zwar in dem Maße, dass der Papst bei dieser Gelegenheit Ziani einen besonderen Ring schenkte, um die Unabhängigkeit und Macht Venedigs von Rom anzuerkennen: Eine wahrhaft beneidenswerte Auszeichnung für jeden anderen Führer in damaligem Westen.
Seitdem wird der Doge am Himmelfahrtstag auf das Bucintoro, das venezianische Dogenschiff, geführt und lässt den Ring ins Wasser fallen, um die Ehe mit dem Meer zu erneuern. Schließlich hatte Venedig dank des Meeres seine enorme Macht erlangt und bewahrt, egal ob seine Schiffe für den Handel oder für den Krieg unterwegs waren. In diesem Saal, der Sala della Milizia del Mar, trafen sich 20 erfahrene Männer, um die Mannschaft für jedes Schiff, das in die Schlacht zog, zu rekrutieren.