Stellen Sie sich vor, tagtäglich in einer grauen und braunen Welt zu leben, wo Ihre Kleidung, Ihre Möbel, Ihre alltäglichen Gegenstände und Ihr Arbeitsumfeld von einer Farbe oder einer anderen geprägt sind.

 

Das Leben schien somit häufig glanzlos aber es war eigentlich ganz normal für die Welt, die auf 14. Jahrhundert zurückliegt: eine opake und einfarbige Welt.

Die explosiven und lebensvollen Farben, die wir heute kennen, kosteten Geld; Farbe war ein Luxus, wofür Personen Geld ausgeben würden und wofür tatsächlich viele auch Geld ausgaben.

 

Und so stellen Sie sich vor: Wenn Sie sich von der täglichen Eintönigkeit losreißen möchten, um Ihre Augen kostenlos an dem schimmernden Gold zu weiden, bräuchten Sie nur, die Basilika zu erreichen und diese Mosaiken zu bewundern. Hier könnte die zitternde Spiegelung des Kerzenlichtes auf die Goldteppiche leicht einen emotionalen Herzklopfen im Brustkorb des Beobachters auslösen.

 

Die mit Gold verkleideten Gewölbe und Wände würden in einer atemberaubenden Art glänzen.  Der Lichteffekt würde den perfekten Kontrast mit den anderen Farben zeigen, die die Heiligenfiguren darstellen.

 

Welche Eindrücke unter den Betrachtern erregen würden, ist schwierig zu raten, besonders von unserem Standpunkt aus. Aber man kann sich leicht vorstellen, dass die Personen neue Emotionen spürten, sich zu unerwarteten Überlegungen öffneten und sogar in Ekstase vor diesem originellen und faszinierenden Wunder gerieten.

 

Teil der Absicht hinter dieser Verwirklichung bestand darin, dass viele Beobachter näher zu Gott geführt werden könnten. Die Pracht der Basilika war sicherlich ein Symbol des weltlichen Staatswohlstands aber genauso  versicherte diese Macht, dass die Massen von gläubigen Bürgern diesen Reichtum als etwas geistlich Sinnvolles ansahen.

 

Zudem war ein großer Prozentsatz der Bevölkerung analphabetisch und unfähig, die Bibel zu lesen, aber sie konnten mit den Bildern belehrt werden. Die Mosaiken in der Basilika stellten die wichtigsten Szenen vom Alten und Neuen Testament dar, so dass alle eine stichwortartige Idee vom Heiligen Buch hatten.