Diese lange Straße ist als die Mercerie bekannt, was so viel wie „Kurzwarenhändler“ bedeutet. Die Berichte über „eine der leckersten Straßen der Welt“ von Autor John Evelyn aus dem Jahr 1645 beschreiben, dass sich unter den Warenhäusern mit Luxustextilien auch Läden finden ließen, die Parfüm oder Medizin verkauften. Wenn Sie die Mercerie vom Markusplatz aus betreten, sehen Sie gleich zu Ihrer Rechten ein Basrelief einer alten Frau, die eine Reibschale fallen lässt. 1310 trafen sich die Verschwörer eines berühmten fehlgeschlagenen Putsches genau hier, bevor sie sich zum Dogenpalast aufmachten. Allerdings ließ eine Frau, die in einer Wohnung über ihnen wohnte, versehentlich ihr Arbeitswerkzeug fallen, das direkt auf den Kopf des Flaggenträgers fiel und ihn sofort umbrachte. Die Rebellen brachen daraufhin in Panik aus und liefen in alle Richtungen davon, was ihren Staatstreich somit vereitelte. Als Zeichen der Dankbarkeit versprach der Staat der Frau, er würde die Miete für ihre Wohnung niemals erhöhen, solange sie oder ihre Nachkommen dort wohnen würden.
Heute ist die Mercerie eine der frequentiertesten Einkaufsstraßen der Stadt, in der sich alle großen Namen der Modebranche finden lassen.