„Francesco Foscari ist ein Lügner und er sagt unbegründete Sachen“. Diese Worte wurden verächtlich an Francesco Foscari von seinem Vorgänger, dem Dogen Tommaso Mocenigo, in den 20er Jahren des 15. Jahrhunderts gerichtet. Foscari würde später ein zwar umstrittenes Reich regieren, aber das längste aller Dogen in der Geschichte Venedigs und er blieb 34 Jahre an der Macht.
Mocenigos Misstrauen wurde wahrscheinlich im Nachhinein gerechtfertigt. Schauen wir mal aber einen Moment zurück; wie schon erwähnt bestand der Dogenpalast Jahrelang aus zwei getrennten Gebäuden: einerseits dem Regierungssitz und andererseits dem Justizsitz, welcher sich 1422, als Mocenigo an der Macht war, in einer schlechten Situation befand. Es wurde diskutiert, es abzureißen und wiederaufbauen, um die zwei Gebäude zu vereinigen und mehr Platz für diesen wunderschönen Hof zu schaffen; solche riesigen Mengen an Geld waren schon ausgegeben worden, um den Palast zu renovieren und dekorieren und jeder, der sogar wagte irgendwelche Änderungen vorzuschlagen, würde stark bestraft; das war ebenso eine Art Finanzierung anderer Projekte. Tommaso Mocenigo legte wirklich viel Wert auf die ganze Sache, er biss in den sauren Apfel, bezahlte die Strafe und so war die Vereinigung des Palasts unterwegs. Leider starb er, bevor sie zu Ende gebracht wurde. Francesco Foscari, sein Nachfolger und neuer Doge, beendete das, was Mocenigo begann und heimste die Lordbeeren ein. Foscari hielt nicht inne und fing an, noch im größeren Stil zu denken: er baute den prächtigen Arco Foscari auf dem Hof, wo die große Treppe war, und natürlich benannte er ihn nach ihm selbst.
Trotzdem ist der Dogenpalast großenteils im gotischen Stil und die ältere Struktur kann man in den Ziegelwänden sehen, die die zwei Seiten des Hofs umgeben; rötliche und schmucklose Einfachheit: harmonischer Gegensatz zu den weißen Säulen, Bögen und Dekorationen, die die vielen Fenster in den neuesten im Laufe des 15. Jahrhunderts gebauten Seiten einrahmen, großenteils als Foscari an der Macht war. Es sind diese prächtigen Renaissance Elemente, die zeigen, wie großzügig und reich die Venetianer sein wollten.
Ein venezianischer Historiker stellte vor hundert Jahren fest: „Die Brunnen aus Bronze auf dem Hof stellen einen würdigen Tribut an unsere Vorfahren, die keine Ausgaben sparten, um zu gewährleisten, dass der Sitz der Republik des Namens und der Macht würdig war, die sie in jenem Jahrhundert auf der ganzen Welt genoss“.